Augenverletzungen bei Kindern

Augenverletzungen bei Kindern sind häufig

Aufgrund ihrer Körpergröße befinden sich Kinder bei einem Zusammenstoss oft auf Höhe unterschiedlicher Hindernisse. Gewisse Gegenstände können zudem durch unsachgemäßen Gebrauch, etwa beim Spielen, zu gefährlichen Projektilen werden. Die Bandbreite möglicher Szenarien erschwert häufig die Rekonstruktion eines Unfalls. Auch bei Selbstverletzungen oder Traumata, die dem Kind zugefügt wurden, ist es oft schwierig, die genauen Umstände nachzuvollziehen.


Nicht perforierendes Trauma

Bei einer Verletzung oder einem Kratzer mit einem stumpfen Gegenstand, ist manchmal lediglich die Oberfläche des Auges betroffen. Die Heilung verläuft in der Regel schnell und ohne dauerhafte Folgen, vorausgesetzt, die Ursache ist keine Chemikalie, die die Netzhautschichten angreift und die Verletzung nicht die Sichtachse betrifft.

Wenn der Schlag jedoch mit einem stärkeren Gegenstand erfolgt, wie zum Beispiel einem Faustschlag oder einem Projektil, kann die Schädigung des Augapfels aufgrund der plötzlichen Verformung schwerwiegender sein. Die Heilung hängt von der Art und dem Ausmaß der Verletzung ab, die in allen Schichten des Auges auftreten und zu einer erheblichen Sehschwäche führen können.


Perforierendes Trauma

Eine Verletzung mit einem scharfen Gegenstand zerstört die Integrität des Auges. Die Schwere der Verletzung steht in direktem Verhältnis zu den verursachten Schäden. Eine sofortige Behandlung unter Narkose ist unerlässlich. Auf lange Sicht sind oft mehrere chirurgische Eingriffe notwendig. Die Sehkraft kann nur teilweise wiederhergestellt werden.


Verletzungen der Augenlider, der Tränenwege und der Augenhöhle

Verletzungen der Augenlider und der Tränenwege kommen beim Spielen, Fallenlassen oder durch Hundebisse häufig vor. Ein chirurgischer Eingriff ist gerechtfertigt, um die Integrität des Gesichts so weit wie möglich wiederherzustellen.

Weil der knöcherne Rahmen der Augenhöhle bei Kindern noch nicht fest ist, können selbst harmlose Stürze zu Brüchen führen, bei denen das Gewebe der Augenhöhle eingeschlossen wird. Ein solcher Vorfall kann mehr oder weniger komplexe Störungen der Augenbewegungen zur Folge haben.


Besondere Szenarien

Bei Kindern mit geistiger Behinderung ist  auch die Möglichkeit von Schädigungen durch Selbstverletzung zu beachten.

Schließlich ist auch der Sonderfall des „geschüttelten Kindes“ zu erwähnen. Bei Kleinkindern deutet das Vorhandensein von mehr oder weniger diffusen, oft beidseitigen Netzhautblutungen auf diese Möglichkeit hin. Besteht ein solcher Verdacht, ist eine sorgfältige Abklärung und eine forensische Untersuchung notwendig. Die damit verbundenen neurologischen Beeinträchtigungen verstärken sich dabei oft.


Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Augenverletzungen bei Kindern häufig vorkommen. Aufgrund der Ungeschicklichkeit der jungen Patientinnen und Patienten können diese sehr variabel ausgeprägt sein. Aufgrund ihrer Körpergröße befinden sich andere Gegenstände auf ihrer Augenhöhe als bei Erwachsenen, mit denen sie zusammenstoßen können. Auch verwenden sie Gegenstände oft noch unsachgemäss. Im Zweifelsfall sollte das Ausmass der Verletzung durch eine Untersuchung unter Narkose abgeklärt werden, da manche Verletzungen keinen Aufschub dulden.

Das visuelle System des Kindes befindet sich noch in der Entwicklung und jedes Trauma kann die Entwicklung der Augen beeinträchtigen. 

Die Unterbrechung der Entwicklung des Sehvermögens bei Kindern erfordert eine sehr sorgfältige Behandlung und Nachsorge. Möglicherweise ist eine Behandlung der Amblyopie (Schwachsichtigkeit) über einen längeren Zeitraum notwendig, um die langfristigen Folgen einer Verletzung zu minimieren.