Augenverletzungen
Augenverletzungen können schwerwiegende Folgen für Betroffen nach sich ziehen. Die Expertinnen und Experten der SOG setzen sich daher stark für die Prävention von Augenverletzungen ein.
Hier finden Sie Informationen dazu, wie man seine Augen am besten schützt und auch wie man im Falle einer Verletzung richtig reagiert.
Im Berufsalltag können Augenverletzungen durch verschiedene Ursachen wie herumfliegende Partikel, Chemikalien oder falsche Handhabung von Werkzeugen auftreten. Es ist wichtig, immer Schutzbrillen zu tragen und Sicherheitsvorkehrungen zu beachten, und das Risiko von Augenverletzungen zu minimieren. Bei einer Verletzung sollte sofort eine Augenärztin oder ein Augenarzt aufgesucht werden, um weitere Schäden zu vermeiden.
Erosio corneae:
Die Erosio corneae ist eine Verletzung der Hornhaut des Auges, die durch Reibung oder Kratzen verursacht wird. Die Symptome können Schmerzen, Rötung, Lichtempfindlichkeit und verschwommenes Sehen umfassen. Die Behandlung besteht in der Regel aus der Anwendung von Augentropfen oder -salben, um die Heilung zu fördern und Infektionen zu vermeiden. Es ist wichtig, das betroffene Auge zu schonen und nicht zu reiben, um weitere Schäden zu vermeiden.
Fremdkörper:
Ein Fremdkörper im Auge, sei es in der Bindehaut oder der Hornhaut, kann zu Irritationen, Schmerz, Rötungen und Tränen führen. Häufige Fremdkörper sind oft Staub, Schmutz, Metall und Holzsplitter. Es ist wichtig, das Auge nicht zu reiben, da dies zu weiteren Verletzungen führen kann. Die Behandlung besteht darin, das Auge mit sauberem Wasser oder einer sterilen Kochsalzlösung auszuspülen. Manchmal sitzt der Fremdkörper eingebettet in der Hornhaut oder unter dem Augenlid, sodass dieser nur mit einer Fremdkörpernadel durch eine Augenärztin oder ein Augenarzt entfernt werden kann. Sollte es zu einer Rostreaktion bei Metallfremdkörpern kommen, muss teilweise der Rost mit einem Bohrer entfernt werden. Nach Entfernung des Fremdkörpers ist häufig für einige Tage die Verwendung von Augentropfen nötig.
Verätzungen:
Chemikalien wie Säuren oder Laugen können in das Auge gelangen und schwere Gewebsschäden verursachen. Das Auge sollte sofort mit viel sauberem Wasser oder einer Augendusche für mindestens 15 Minuten ausgespült werden und dann schnellstmöglich eine Augenärztin oder ein Augenarzt aufgesucht werden. Es sollte nicht am Auge gerieben werden und das Auge vorsichtig mit einem sauberen Tuch oder einer Augenklappe abgedeckt werden, bis eine medizinische Untersuchung durch eine Augenärztin oder einen Augenarzt erfolgt. Schnelles Handeln ist entscheidend, um dauerhafte Schäden zu vermeiden.
Schläge und Prellungen:
Ein Schlag auf das Auge kann zu Prellungen, Schwellungen und Blutergüssen in und am Auge führen. Bei Sehproblemen sollte sofort eine Augenärztin oder ein Augenarzt für eine fachkundige Untersuchung aufgesucht und die sofortige Behandlung eingeleitet werden. Es sollte bis zur ärztlichen Untersuchung auf keinen Fall am Auge gerieben oder gedrückt werden, um weitere Schäden zu vermeiden.
Schnitt- und Rissverletzungen:
Scharfe Gegenstände können Schnitte oder Risse im Augenlid oder im Auge verursachen. Das Auge sollte sofort mit einem sauberen Tuch abgedeckt und eine Augenärztin oder ein Augenarzt aufgesucht werden. Dabei sollte nicht auf das Auge gedrückt werden.
Verbrennungen durch Licht:
Schweissarbeiten ohne Schutzbrillen oder der Blick in starke Lichtquellen, zB. UV Licht, können die Augenoberfläche verbrennen. Die Augen sollten sofort geschlossen und ein dunkler Raum aufgesucht werden, um die Augen zu entlasten. Die Verwendung von befeuchtenden Augentropfen führt oft zu einer Symptomlinderung. Bei anhaltenden Schmerzen oder Beeinträchtigung der Sehleistung sollte eine Augenärztin oder ein Augenarzt aufgesucht werden.
Augenverletzungen im täglichen Leben
Bei unseren Aktivitäten zu Hause und in unserer Freizeit kann es passieren, dass wir unsere Augen verletzen. Häufig handelt es sich dabei um Verletzungen, die im Rahmen von Hobbys (Gartenarbeit, Heimwerken) oder Hausarbeit (Verätzungen, Quetschungen) auftreten. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang die Vorbeugung, z. B. durch das Tragen einer Schutzbrille bei der Arbeit im Garten oder in der Werkstatt.
Hier finden Sie eine Liste der häufigsten Augenverletzungen:
Verletzungen der Hornhaut (Kratzer, Erosion) und der Bindehaut
Wenn die Augenoberfläche durch scharfe oder unscharfe Gegenstände (z. B. Holzstöcke, Äste, Kinder- oder Tiernägel, Pappbögen usw.) gestreift wird, kommt es häufig zu einer Verletzung der Hornhaut oder der Bindehaut (Kratzer, Abschürfungen, Schnitte). Die Hornhaut ist sehr empfindlich und eine Verletzung verursacht starke Schmerzen, Tränenfluss und Lichtempfindlichkeit. Verletzungen der Bindehaut verursachen oft oberflächliche Blutungen.
In beiden Fällen sollte sofort eine Augenärztin oder ein Augenarzt aufgesucht werden, wobei ein Reiben der Augen zu vermeiden ist.
Fremdkörper
Bei Haus- und Freizeitaktivitäten kann es passieren, dass ein Fremdkörper in das Auge gelangt. Die Symptome sind Reizung, Tränenfluss und Rötung. Das Auge kann mit sauberem Wasser oder Kochsalzlösung ausgespült werden; wenn keine Besserung eintritt, sollte eine Augenärtzin oder ein Augenarzt aufgesucht werden. Je nachdem, wo sich der Fremdkörper befindet, ist die Entfernung mehr oder weniger einfach und kann Spuren (Narben) hinterlassen.
Bulbusprellung
Wird das Auge von einem stumpfen Gegenstand (z. B. Ellbogen, Besenstiel, Sektkorken usw.) getroffen, kann es zu einer Prellung des Augapfels mit Schwellung, Blutung, Schmerzen und Sehstörungen kommen. Bei Sehstörungen sollte sofort eine Augenärtzin oder ein Augenarzt aufgesucht werden; in der Zwischenzeit darf das Auge nicht gerieben werden.
Ätzmittel
Bei Reinigungsarbeiten mit giftigen Produkten kann es passieren, dass ein Spritzer des Reinigungsmittels in ein Auge gelangt. Rasches und gründliches Ausspülen mit sauberem Wasser ist dann unerlässlich. Suchen Sie eine Augenärztin oder einen Augenarzt auf und nehmen Sie das betreffende Produkt (oder ein Foto des Etiketts) mit.
Augenperforation / Bulbusruptur
Im Alltag kann es auch zu schwereren Verletzungen kommen, bei denen stechende Körper (Klingen, Schraubenzieher...) oder - vor allem bei älteren Menschen - Stürze mit Augentrauma gegen stumpfe Gegenstände (z.B. die Kante eines Nachttisches) einen Riss in der Augenwand verursachen. In diesen Fällen sind die Wunden nicht mehr nur oberflächlich, sondern durchziehen die Augenwand und erfordern eine sofortige Behandlung in einem spezialisierten Zentrum.
Wunden am Augenlid
Scharfe Gegenstände (Klingen, Glassplitter) können Schnitt- und Risswunden an den Augenlidern verursachen. Bei oberflächlichen Schnittwunden reicht eine Desinfektion aus; tiefere und größere Wunden sollten von einer Fachärztin oder einem Facharzt genäht werden. Decken Sie die Wunde in der Zwischenzeit mit steriler Gaze ab.
Augenunfälle und Sport: Schützen Sie Ihre Augen!
Wir möchten Sie über die Gefahr von Augenunfällen beim Sport informieren. Ob zum Vergnügen, als Wettkampf oder zur Erhaltung der körperlichen Fitness - beim Sport sind unsere Augen verschiedenen Gefahren ausgesetzt, die zu schweren Verletzungen führen können.
Arten von Augenverletzungen :
- Erosion und Abschürfungen: Bei Sportarten, bei denen das Gesicht mit Ästen von Bäumen in Berührung kommen kann (Downhill-Mountainbiking, Waldjogging), kann es zu Kratzern oder Abschürfungen der Hornhaut kommen, wenn die Augen nicht geschützt sind.
- Fremdkörper: Staub, Sand oder andere kleine Fremdkörper können leicht in die Augen gelangen, insbesondere bei Sportarten im Freien (Trailrunning, Radfahren), was zu Reizungen und potenziellen Infektionen führen kann.
- Verbrennungen: Längere Sonneneinstrahlung ohne ausreichenden Augenschutz (Skitouren in der Höhe, Gletscher) kann zu schmerzhaften Verbrennungen der Hornhaut führen, die als photoelektrische Keratokonjunktivitis bekannt sind. Diese Läsionen können zu Invalidität führen und die Orientierung beeinträchtigen, was in unwirtlichen Umgebungen wie dem hoch gelegenen Gebirge zu weiteren Schwierigkeiten führen kann.
- Prellungen: Direkte Schläge ins Gesicht, die bei Kontaktsportarten (Rugby, Handball, Boxen) üblich sind, können zu Prellungen führen, die Schmerzen, Hämatome und manchmal innere Augenschäden wie Blutungen oder Netzhautablösungen verursachen. Die Sportarten
- Augenquetschungen: Sportarten, bei denen kleine Bälle verwendet werden (Golf, Squash), können bei einem Aufprall auf das Auge zu Augenquetschungen führen.
- Frakturen: Bei einem Sturz (Bergsteigen, Klettern, Reiten) oder einem Schlag direkt ins Gesicht (Boxen, Hockey) können Frakturen der Gesichtsknochen um das Auge herum den Augapfel sowie die Augenlider verletzen. In einigen Fällen können die scharfen Trümmer der gebrochenen Knochen zu einer Ruptur des Augapfels, einer Verletzung der Augenmuskeln oder einer Durchtrennung des Sehnervs führen.
Vorbeugung:
- Tragen Sie eine Schutzbrille: Verwenden Sie eine geeignete Sportbrille, insbesondere bei Kontaktsportarten und Sportarten, bei denen Bälle oder schnelle Gegenstände verwendet werden. Achten Sie darauf, dass sie den geltenden Sicherheitsstandards entspricht.
- Verwenden Sie Helme mit Visier: Bei Sportarten mit hohem Risiko (Reiten, Hockey, Baseball) sollten Sie einen Helm mit schützendem Visier tragen.
- Schützen Sie Ihre Augen vor der Sonne: Tragen Sie eine Sonnenbrille mit 100%igem UV-Schutz (Kategorie 4) und Seitenschalen (Segeln, Skifahren, Gletscherwandern).
Was tun bei einer Verletzung?
Wenn Sie eine Augenverletzung erleiden, ist es entscheidend, dass Sie sofort eine Augenärztin oder einen Augenarzt aufsuchen. Vermeiden Sie es, das betroffene Auge zu berühren oder zu reiben, legen Sie gegebenenfalls eine saubere Kompresse auf und begeben Sie sich schnell in die Notaufnahme.
Der Schutz Ihrer Augen sollte beim Sport eine Priorität sein. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen können Sie das Verletzungsrisiko deutlich senken und Ihre Lieblingsbeschäftigungen weiterhin sicher genießen.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Website der Suva, die angibt, dass jedes Jahr 42.000 Erwerbstätige in der Schweiz bei der Arbeit oder in der Freizeit einen Augenunfall erleiden.
Augenverletzungen bei Kindern sind häufig
Aufgrund ihrer Körpergröße befinden sich Kinder bei einem Zusammenstoss oft auf Höhe unterschiedlicher Hindernisse. Gewisse Gegenstände können zudem durch unsachgemäßen Gebrauch, etwa beim Spielen, zu gefährlichen Projektilen werden. Die Bandbreite möglicher Szenarien erschwert häufig die Rekonstruktion eines Unfalls. Auch bei Selbstverletzungen oder Traumata, die dem Kind zugefügt wurden, ist es oft schwierig, die genauen Umstände nachzuvollziehen.
Nicht perforierendes Trauma:
Bei einer Verletzung oder einem Kratzer mit einem stumpfen Gegenstand, ist manchmal lediglich die Oberfläche des Auges betroffen. Die Heilung verläuft in der Regel schnell und ohne dauerhafte Folgen, vorausgesetzt, die Ursache ist keine Chemikalie, die die Netzhautschichten angreift und die Verletzung nicht die Sichtachse betrifft.
Wenn der Schlag jedoch mit einem stärkeren Gegenstand erfolgt, wie zum Beispiel einem Faustschlag oder einem Projektil, kann die Schädigung des Augapfels aufgrund der plötzlichen Verformung schwerwiegender sein. Die Heilung hängt von der Art und dem Ausmaß der Verletzung ab, die in allen Schichten des Auges auftreten und zu einer erheblichen Sehschwäche führen können.
Perforierendes Trauma:
Eine Verletzung mit einem scharfen Gegenstand zerstört die Integrität des Auges. Die Schwere der Verletzung steht in direktem Verhältnis zu den verursachten Schäden. Eine sofortige Behandlung unter Narkose ist unerlässlich. Auf lange Sicht sind oft mehrere chirurgische Eingriffe notwendig. Die Sehkraft kann nur teilweise wiederhergestellt werden.
Verletzungen der Augenlider, der Tränenwege und der Augenhöhle:
Verletzungen der Augenlider und der Tränenwege kommen beim Spielen, Fallenlassen oder durch Hundebisse häufig vor. Ein chirurgischer Eingriff ist gerechtfertigt, um die Integrität des Gesichts so weit wie möglich wiederherzustellen.
Weil der knöcherne Rahmen der Augenhöhle bei Kindern noch nicht fest ist, können selbst harmlose Stürze zu Brüchen führen, bei denen das Gewebe der Augenhöhle eingeschlossen wird. Ein solcher Vorfall kann mehr oder weniger komplexe Störungen der Augenbewegungen zur Folge haben.
Besondere Szenarien:
Bei Kindern mit geistiger Behinderung ist auch die Möglichkeit von Schädigungen durch Selbstverletzung zu beachten.
Schließlich ist auch der Sonderfall des „geschüttelten Kindes“ zu erwähnen. Bei Kleinkindern deutet das Vorhandensein von mehr oder weniger diffusen, oft beidseitigen Netzhautblutungen auf diese Möglichkeit hin. Besteht ein solcher Verdacht, ist eine sorgfältige Abklärung und eine forensische Untersuchung notwendig. Die damit verbundenen neurologischen Beeinträchtigungen verstärken sich dabei oft.
Zusammenfassung:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Augenverletzungen bei Kindern häufig vorkommen. Aufgrund der Ungeschicklichkeit der jungen Patientinnen und Patienten können diese sehr variabel ausgeprägt sein. Aufgrund ihrer Körpergröße befinden sich andere Gegenstände auf ihrer Augenhöhe als bei Erwachsenen, mit denen sie zusammenstoßen können. Auch verwenden sie Gegenstände oft noch unsachgemäss. Im Zweifelsfall sollte das Ausmass der Verletzung durch eine Untersuchung unter Narkose abgeklärt werden, da manche Verletzungen keinen Aufschub dulden.
Das visuelle System des Kindes befindet sich noch in der Entwicklung und jedes Trauma kann die Entwicklung der Augen beeinträchtigen.
Die Unterbrechung der Entwicklung des Sehvermögens bei Kindern erfordert eine sehr sorgfältige Behandlung und Nachsorge. Möglicherweise ist eine Behandlung der Amblyopie (Schwachsichtigkeit) über einen längeren Zeitraum notwendig, um die langfristigen Folgen einer Verletzung zu minimieren.
Traditionell werden in der Schweiz am 1. August vielerorts Feuerwerksköper gezündet. Dabei kommt es immer wieder zu Unfällen. Augenverletzungen gehören leider oft auch dazu. Weshalb im Umgang mit Feuerwerkskörpern besondere Vorsicht geboten ist, wie Augenverletzungen vermieden werden, und was im Fall einer Verletzung zu tun ist, erklärt Prof. Dr. med. Christoph Kniestedt, Präsident der Schweizerischen Ophthalmologischen Gesellschaft (SOG), im Interview.
Wie gefährlich sind Augenverletzungen durch Feuerwerkskörper?
Gefährlich sind die Verletzungen durch Feuerwerksköper vor allem deswegen, weil diese im Unterschied zu kleineren Bällen oder den kontrovers diskutierten Gummigeschossen über eine grosse Distanz nicht an Wucht verlieren. Selbst wenn man 50m weit entfernt steht, nimmt die Wucht nicht ab, da der Feuerwerkskörper für weitaus grössere Distanzen gedacht ist. Die American Academy of Ophthalmology empfiehlt für Zuschauer eine Distanz von mindestens 150m zum Feuerwerkskörper. In der Realität wird so ein Abstand selten eingehalten, und eine Schutzbrille wird nicht konsequent eingesetzt, auch wenn dies vor allem für die an der Zündung Beteiligten empfohlen wird.
Wenn der Feuerwerkskörper das Auge erreicht, besitzt er meist einen Umfang, der kleiner ist als die Augenhöhle. Das ist ähnlich wie bei einem Gummigeschoss. Die Knochen können daher keine Schutzfunktion bieten, sondern die ganze Wucht des Fremdkörpers geht direkt aufs Auge. Dabei entstehen gefährliche Verletzungen bis hin zu Rissen und Durchbrüchen (Perforationen) des Auges.
Unterschieden werden Verletzungen durch Feuerwerkskörper an den Personen, welche die Feuerwerkskörper entzünden und Verletzungen bei Zuschauern. Die Verletzungen durch sogenannte Querschläger sind oft sehr schwer und gemäss Studien auch häufiger. Die Zuschauer sind im Unterschied zur anzündenden Person nicht darauf gefasst und haben keine Zeit, sich rechtzeitig zu schützen oder zu entfernen.
Unterschätzt werden auch die Verletzungen, die durch sogenannte Kleinstfeuerwerke wie bengalische Zündhölzer oder Bodenfeuerwerke wie die sogenannten Vulkane entstehen können. Hier handelt es sich nicht um Hochgeschwindigkeitstraumata, sondern um Verbrennungen. Die Verbrennungen betreffen dabei meistens nicht nur die Augen. Auch beim Entzünden solcher Feuerwerkskörper empfiehlt es sich, Schutzbrillen zu tragen.
Wie soll man bei einer Augenverletzung durch einen Feuerwerkskörper handeln?
Am einfachsten und sichersten ist es, selber nichts zu machen und auf keinen Fall am Auge zu manipulieren. Im Unterschied zu Verletzungen wie z.B. bei Spritzern von Säuren, die man akut ausspülen muss, kann bei Verletzungen durch Feuerwerksköper der Schaden durch eigene Massnahmen eventuell noch verschlimmert werden.
Bei einem perforierenden Trauma, bei dem ein Fremdkörper im Auge steckt, sollte der Fremdkörper im Operationssaal durch den Fachmann entfernt werden. Auch von eigenhändigem Auswaschen und/oder Reiben ist dringend abzuraten. Durch das Auswaschen können zusätzliche Verschmutzungen ins Auge gelangen, welche dann zu Infektionen führen können. Oft ist es auch so, dass bei Perforationen Gewebe aus dem Auge heraustritt. Durch Reibung oder durch Auswaschen entsteht dabei eventuell noch mehr Schaden.
Die Augen sollte man deshalb locker und ohne jeglichen Druck mit Gaze zudecken und sich sofort zu einer Fachperson begeben. Wenn ein Fremdkörper im Auge steckt oder Gewebe heraustritt, sollte man beide Augen, auch das nicht betroffene, zudecken. Dies verringert die Augenfolgebewegungen des betroffenen Auges. Oft erbrechen die Verletzten oder sie kollabieren sogar. In einer solchen Situation sollte man die Ambulanz rufen.
Wer behandelt die Augenverletzung?
Grundsätzlich wird für jede Art von Augenverletzung ein Augenarzt oder eine Augenärztin, meist mit chirurgischer Zusatzausbildung benötigt. Dieser sollte den Patienten oder die Patientin in kürzester Zeit sehen. Wenn die Ambulanz ein Trauma durch ein Hochgeschwindigkeitsgeschoss, wie zum Beispiel ein Feuerwerkskörper erkennt, wird der augenärztliche Dienst einer tertiären Zentrumsklinik kontaktiert.
Aber auch für weniger gefährlichere Verletzungen muss eine Augenärztin oder ein Augenarzt hinzugezogen werden. Da auch bei einer mutmasslich oberflächlichen Verletzung eine Ruptur erst durch qualifiziertes Fachpersonal ausgeschlossen werden kann.
Kurzvideos
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